Der Übergang von der Schule zum Studium und die Eingewöhnung an das Uni-Leben ist keine Lebensphase, an die sich die Implantatträgerin Karina gerne zurückerinnert. In den grossen Hörsälen mit von den Wänden widerhallendem Schall hatte sie Mühe, die Dozenten zu verstehen, und in der grossen Einrichtung empfand es Karina als schwieriger, ihre Bedürfnisse als Studentin mit Hörverlust geltend zu machen.
„Ich wusste nicht, wer meine Ansprechpartner waren, welche Art Unterstützung ich bekommen konnte oder wie ich mit den Dozenten über meinen Hörverlust sprechen sollte“, sagt Karina.
Über ihre Website Hearing Differently* setzt sich die 26-jährige nach ihrem Abschluss in Kommunikationswissenschaften dafür ein, junge Menschen wie sie selbst in dieser Lebensphase zu unterstützen. In Zusammenarbeit mit dem Youth Peer Support Program der Canadian Hard of Hearing Association hat sie eine zweiteilige Webinar-Reihe zum Thema Barrierefreiheit in der Hochschulausbildung veranstaltet, die sich der Erforschung der Unterschiede zwischen der schulischen und der Hochschulausbildung für Personen mit Hörverlust widmete.
Hier finden Sie Karinas Tipps für andere Cochlea-Implantatträger, die sich auf die nächste Phase ihrer Ausbildung vorbereiten.
Auswahl der Einrichtung
„Suchen Sie sich Ihre Hochschule oder Universität danach aus, ob sie Ihnen beim Erreichen Ihrer Ziele für die Zukunft helfen kann, und nicht danach, wie gut sie Studenten mit Hörverlust unterstützt“, rät Karina. Sie schlägt jedoch vor, sich mit den Barrierefreiheitsbeauftragten der Einrichtungen in Verbindung zu setzen, um deren Prozesse zu verstehen und sich ein Bild von dem Ausmass der Unterstützung zu machen, das sie ihnen bieten können.
Üben Sie, sich selbst zu vertreten
Wenn Sie es nicht gewöhnt sind, Ihre Bedürfnisse gegenüber Kommilitonen und Dozenten zu vertreten, schlägt Karina vor, mit einem Familienangehörigen oder Freund zusammen zu üben, was Sie sagen möchten. „Das kann Ihre Nervosität deutlich verringern“, sagt Karina.
Umgang mit Hörverlust in Vorlesungen
„Überwinden Sie Ihren Stolz und setzen Sie sich nach vorne“, sagt Karina. Anders als in der Schule wird man sie in der Universität nicht als „Streber“ wahrnehmen, und weiter vorne zu sitzen wird Ihnen helfen, den Dozenten besser zu verstehen. Machen Sie Termine, um Dozenten in ihren Sprechzeiten aufzusuchen. Legen Sie Ihre Bedürfnisse dar und erkundigen Sie sich nach der Unterstützung, die im jeweiligen Fachbereich für Sie verfügbar ist. Sie können zum Beispiel den Dozenten bitten, sich beim Sprechen immer dem Kurs zuzuwenden, oder ein True WirelessTM Mini Microphone 2/2 (Minimikrofon) oder ein FM-Gerät zu tragen. Der Vorschlag, Videos und Filme immer mit Untertiteln vorzuführen, kann ebenfalls hilfreich sein.
Karina schlägt vor, in jedem Kurs persönliche Kontakte mit Kommilitonen zu knüpfen, die bereit sind, Ihnen zu helfen, wenn Ihnen etwas entgeht. „Es intensiviert das Studienerlebnis und schafft positive Momente, an die man sich später gerne zurückerinnert“, fügt sie hinzu.
Gruppengespräche
Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Hörverlust Ihre Beteiligung an Gruppengesprächen beeinflussen kann, sprechen Sie vorab mit anderen Gruppenmitgliedern. „Ihre Kommilitonen könnten glauben, dass Sie sie bewusst ignorieren, wenn Sie ihnen nicht von Ihrem Hörverlust erzählen“, sagt Karina. „Es bestehen gute Chancen, dass sie danach aufgeschlossener sind.“
Umgang mit Online-Arbeit und Videotelefonaten
Auch in einer Online-Umgebung ist es wichtig, Ihre Rechte auf Barrierefreiheit zu kennen. Bevor Sie sich an einen Dozenten wenden, sprechen Sie mit dem Barrierefreiheitsbeauftragten der Einrichtung, um herauszufinden, welche Unterstützung Ihnen für das E-Learning zur Verfügung steht.
Online-Lernen und Gruppen-Videotelefonate bringen eine Reihe von Herausforderungen mit sich, wie z. B. Ton- und Bildverzögerungen sowie schlechte Internetverbindungen, die, wie Karina sagt, „das Hören deutlich erschweren“. Denken Sie also darüber nach, Ihren Soundprozessor auf eine Technologie aufzurüsten, die eine direkte Audioübertragung von Ihrem Smartphone auf Ihren Soundprozessor ermöglicht, ohne einen Roger- oder FM-Empfänger oder anderes Bluetooth-Zubehör zu benötigen.
„Seit ich den CochlearTM Nucleus® 7 Soundprozessor bekommen habe, komme ich am Telefon und bei Videotelefonaten sehr viel besser zurecht – insbesondere dank der Audioübertragung direkt vom iPhone auf meinen Soundprozessor“, sagt Karina. „Es geht damit einfacher als je zuvor.“
Wenn sie sich an die Jahre auf der Oberschule zurückerinnert, räumt Karina ein, ihren Hörverlust manchmal als Entschuldigung dafür genommen zu haben, bestimmte Chancen nicht zu nutzen, wie z. B. eine Bewerbung als Redakteurin bei der Schülerzeitung. Bei der Bewältigung der zahlreichen Herausforderungen an der Universität hat Karina realisiert, dass ihr Hörverlust „nur ein Hindernis darstellt, weil sie dies zulässt“.
„In diesen Momenten trete ich einen Schritt zurück und überlege, was ich tun kann, um welches Hindernis auch immer zu überwinden“, sagt Karina. „Und ich versuche es einfach und normalerweise erreiche ich, was ich will.“
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Der Cochlear Nucleus 7 Soundprozessor ist mit Apple- und Android-Geräten kompatibel. Informationen zur Kompatibilität finden Sie unter www.cochlear.com/compatibility
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