Eltern stehen immer wieder vor der Herausforderung, ihre Kinder durch neue Erfahrungen und in neuen Umfeldern zu begleiten. Dazu gehören häufig auch Umzüge oder Schulwechsel.
Franzi, Mutter von zwei Jungen, ergriff die Gelegenheit, mit ihrer Familie aus Frankreich nach Australien zu ziehen und dort ein neues Leben zu beginnen. Das bedeutete ein neues Land, eine neue Schule und eine andere Sprache.
„Wenn man etwas im Leben wirklich will, bekommt man es auch“, sagt Franzi und fügt hinzu, dass dies ein Mantra ist, nach dem sie und ihre Söhne inzwischen gelernt haben zu leben.
Franzi erkannte, dass sie gut planen musste, um ihren Söhnen zu helfen, sich an das neue Umfeld zu gewöhnen, insbesondere dem 11-jährigen, beidseitig mit einem Cochlea-Implantat versorgten Kian.
Die neue Sprache
Damit sich Kian ganz allmählich an die neue Sprache gewöhnen konnte, meldete ihn Franzi an einer französischen internationalen Schule in Sydney an. Durch die Verringerung der Sprachbarriere würde er den Anschluss nicht verlieren und der Übergang würde reibungsloser für ihn verlaufen.
Beratung im Vorfeld
Gespräche mit Kians Betreuungslehrer in Frankreich waren entscheidend. Daraus entstanden Empfehlungen und wertvolle Ratschläge zur Weitergabe an Kians neue Schule, um den Übergang so reibungslos wie möglich zu gestalten. Dazu gehörten auch spezifische Hinweise zur Unterstützung von Kian im Klassenraum, z. B. wo er sitzen sollte, sowie zur Verwendung des Cochlear™ True Wireless™ Minimikrofon 2+ und Erstellung eines Unterrichtsplans im Vorfeld.
Außerschulische Aktivitäten
Die Teilnahme an außerschulischen Aktivitäten hat viele Vorteile für Kinder mit Hörverlust. Sie sorgen für Spaß außerhalb des Klassenzimmers und bieten die Gelegenheit für neue soziale Kontakte und Freundschaften. Für den Einstieg in sein neues Leben in Australien wollte Kian surfen lernen.
Franzi und der Surflehrer „arbeiteten einen Plan aus, bei dem sich Kian die Anweisungen des Lehrers zuerst am Strand anhören konnte, um dann seine Soundprozessoren abzunehmen und dem Lehrer zur Aufbewahrung zu geben, bevor er ins Wasser ging. Er trägt seine Soundprozessoren nicht gerne im Wasser. Er findet die Stille angenehmer als das Wellenrauschen.“
Außerdem meldete sich Kian in einer Fußballmannschaft an. Er konnte zwar noch nicht gut Englisch, spielte aber sehr gut Fußball, wodurch sich seine Sprachkenntnisse weiter verbesserten.
„Ich bin so stolz auf ihn. Er zieht einfach ganz alleine mit seinem Rucksack und seinen Fußballschuhen los. Er hat Freundschaften in seiner Mannschaft geschlossen“, erklärt Franzi.
Förderung der Unabhängigkeit
Schon wenige Monate nach dem Umzug hat sich Kian gut eingelebt. Er fährt jeden Tag alleine mit dem Bus zur Schule, bekommt gute Noten und wurde für eine Auswahlmannschaft im Fußball nominiert. Es sei entscheidend gewesen, ihn in seiner Unabhängigkeit zu unterstützen, sagt Franzi, die Kians positive Einstellung und seinen Ehrgeiz bewundert.
Und was rät Kian anderen Kindern in seiner Situation? „Macht euch keine Sorgen und habt keine Angst. Ich habe so schnell Freunde gefunden. Keiner hat sich über meine Implantate lustig gemacht. Alle waren nur neugierig und wollten wissen, wie sie funktionieren. Das habe ich dann erklärt.“