Als Charlotte die Nachricht erhielt, dass ihr Bruder in ein Krankenhaus eingeliefert wurde, musste sie zum Telefon greifen und herausfinden, wo er war. Da gab es nur ein Problem: Charlotte telefonierte ungern und hatte seit 20 Jahren nie ein richtiges Telefongespräch geführt.
„Ich wusste nicht, in welchem Krankenhaus mein Bruder lag oder warum er überhaupt im Krankenhaus war. Ich hatte keine Wahl: Ich musste alle Krankenhäuser anrufen, um herauszufinden, wo er war“, erklärt die 51-Jährige, die in Großbritannien lebt.
„Erst nachdem ich aufgelegt hatte, wurde mir klar, was ich da eigentlich geschafft und wie viel ich erreicht hatte“, sagt Charlotte. Ihr CI trug sie zu diesem Zeitpunkt erst seit 10 Monaten.
„Vor der Implantation hätte ich eine solche Situation niemals hinbekommen. Absolut undenkbar. Aber mit meinem CI war das ganz anders. Das Leben ist so viel einfacher, wenn man hören kann“, fasst Charlotte ihre Erfahrungen mit dem Cochlear™ Nucleus® Kanso® Soundprozessor zusammen.
Dass sie solche Fortschritte gemacht hat, führt Charlotte auf Hörübungen zurück, die sie nach der Implantation regelmäßig gemacht hat.
Wir haben sie gefragt, welche Hörübungen ihr am besten nach der Implantation geholfen haben und warum. Im folgenden Frage-Antwort-Gespräch gibt sie uns einen Einblick in ihre Erfahrungen.
F. Welche Art von Hörübungen fanden Sie hilfreich für den Einstieg?
A. Am ersten Tag nach der Implantation gab mir das Krankenhaus einige Hörübungen, wie z.B. eine lange Liste mit Geräuschen, die ich abhaken musste, wenn ich sie gehört hatte. Zudem gaben sie mir Listen mit Sätzen, die mein Mann mir nach dem Zufallsprinzip mit bedecktem Mund vorlesen sollte. Ich musste dann sagen, welchen Satz er gerade gelesen hatte.
F. Haben Sie auch Online-Portale für Ihre Hörübungen genutzt?
A. Ich entdeckte auf YouTube ein paar englische Hörbücher für Kinder. Sie waren speziell für Nicht-Muttersprachler, die Englisch lernen wollen. Es wurde sehr langsam gesprochen, die Aussprache war klar und deutlich, und ich verstand jedes Wort – das war genau das, was ich brauchte, ich konnte in einem angenehmen, langsamen Tempo zuhören und über Untertitel mitlesen.
Das war vermutlich das Beste, was ich hätte tun können, denn ich musste lernen zuzuhören. Das war mir vor der Implantation nicht wirklich klar gewesen. Ich musste die Konzentration aufbringen, richtig zuzuhören, und ich musste mein Gehirn trainieren, damit ich die Geräusche und Wörter erkennen und sie mir merken konnte.
F. Haben Sie diese Übungen täglich gemacht?
A. Ich habe in jeder Mittagspause 40 Minuten nur mit Zuhören verbracht. Zu dem Zeitpunkt hatte ich schon das Cochlear Wireless Minimikrofon 2+. Ich musste nur mein Handy anschließen, und schon wurde der Ton direkt auf meinen Soundprozessor übertragen.
Das konnte ich überall machen, unterwegs im Zug oder abends zuhause. Ich nahm mir jeden Tag Zeit dafür und integrierte es in meinen Alltag.
F. Wie haben Sie gelernt, mit dem Telefon umzugehen?
A. Bei der Sprachtherapie im Krankenhaus musste ich einmal einen Anruf machen. Es war ein einfaches Telefonat, aber ich habe es geschafft, ein kleines Gespräch zu führen.
Vor der Implantation hatte ich 20 Jahre lang kein Telefon benutzt. Das war also wirklich aufregend für mich und eine große Sache. Aber mir war auch klar, dass das nur ein gestelltes Telefonat war und nicht das wahre Leben.
Ich kaufte mir einen Cochlear Wireless Telefonclip und fing an, einfache Telefonate zu führen – zum Beispiel einen Tisch im Restaurant reservieren –, bei denen der Ablauf des Gesprächs klar war und ich in etwa wusste, wie die Antworten lauten würden.
Am Telefon Fortschritte zu machen, war viel schwieriger als bei den Hörbüchern, weil ich es mit echten Menschen und realen Bedingungen zu tun hatte. Und die meisten Menschen sprechen weder langsam noch klar und deutlich. Ich musste viele Rückschläge hinnehmen, aber ich blieb am Ball, und ganz langsam, Schritt für Schritt, wurde es besser.
F. Welchen Ratschlag haben Sie für unsere Leser/-innen?
A. Am Anfang dachte ich, es würde nie besser werden. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich dieses Nuscheln und diese unverständlichen Geräusche jemals verstehen würde. Am Anfang ist es sehr schwer und unglaublich frustrierend. Aber bleiben Sie dran! Es lohnt sich.
Mehr Infos zum Cochlear Wireless Telefonclip und zum Minimikrofon 2+ finden Sie unter Cochlear™ True Wireless™ Geräte.
