Weltweit führende Hörexperten haben sich zusammengetan, um darüber aufzuklären, wie wichtig Cochlea-Implantate (CI) für Menschen sind, bei denen Hörgeräte nicht mehr ausreichen.
Über die Konsenserklärung
Insgesamt 31 Experten aus 13 Ländern haben ihr Fachwissen eingebracht, um einen Konsens und Grundsätze zu verabschieden, die Erwachsenen mit mittlerem bis schwerem oder hochgradigem Hörverlust helfen sollen. Der Konsens zielt darauf ab, einen einfacheren Zugang zu Behandlungen zu bieten, um bestmögliche Hörergebnisse und eine hohe Lebensqualität zu erreichen.
Die Konsenserklärung wurde für medizinische Fachleute verfasst, aber wir denken, dass einige der Ergebnisse auch für die Mitglieder der Cochlear Family relevant sind.
Wenn Sie die Konsenserklärung (auf Englisch) lesen möchten, klicken Sie hier.
Weniger als ein Viertel der Menschen, die von einem CI profitieren könnten, tragen eines
Laut Forderung der Konsensgruppe sollen Cochlea-Implantate zum Behandlungsstandard für Menschen mit mittelgradigem und schwerem bis an Taubheit grenzenden Hörverlust werden. Die Experten konnten nachweisen, dass sogar in Ländern mit sehr guter Gesundheitsversorgung nur ein kleiner Bruchteil derjenigen, deren Hörverlust ein CI erfordert, auch eines erhalten.
Mangelndes Wissen
Einer der vielen Gründe dafür ist mangelndes Wissen. Einige Hausärzte und Hörspezialisten wissen einfach nicht genug über Cochlea-Implantate, um diese Option mit ihren Patienten zu besprechen. Oftmals wissen Sie nicht, wie sie die Eignung für ein CI prüfen oder wohin sie eine geeignete Person überweisen sollen.
Mehr als nur hören
Ein Hörverlust kann sich auf die geistige Gesundheit auswirken und die Arbeitsfähigkeit einschränken. Unbehandelter Hörverlust kann Demenz begünstigen. Eine wirksame Behandlung mit einem Cochlea-Implantat kann Ergebnisse erzielen, die über das reine Hören hinausgehen.
Vielen ist auch nicht klar, dass sich ein CI auch für Menschen eignet, die zwar nicht taub sind, aber bei denen Hörgeräte allein nicht ausreichen. Diese Konsenserklärung stellt klar, dass in solchen Fällen eine frühzeitige Implantation zu besseren Hörergebnissen führt.
Leider ist auch noch nicht allen Ärzten bewusst, dass ein Hörverlust nicht nur das Hören beeinträchtigt. Das haben Sie Ihnen voraus, denn Sie wissen es aus eigener Erfahrung.
Sagen Sie Ihre Meinung
Das nächste Mal, wenn Sie die Möglichkeit haben, über Ihr CI zu sprechen, sollten Sie die Gelegenheit nutzen.
Was Sie ihren Freunden und Verwandten sagen können
CI-Empfänger sagen nie: „Ich wünschte, ich hätte damit gewartet.“ Wenn Sie jemanden kennen oder treffen, der mit Hörverlust zu kämpfen hat, sagen Sie ihm, dass es möglich und sogar ratsam ist, schon sehr früh ein CI zu bekommen – vielleicht früher, als der andere denkt. Schlagen Sie vor, einen Termin für eine Untersuchung in einer Implantationsklinik zu vereinbaren.
Was Sie den Ärzten sagen können
Sparen Sie nicht mit Lob! Bedanken Sie sich bei Ihrem Arzt dafür, dass er mit dem CI Ihr Leben verändert hat. Manchen Ärzten ist vielleicht nicht bewusst, wie viel sicherer Sie sich beim Überkehren einer Straße fühlen oder wie wichtig es für Sie ist, mit Ihrer Familie per Videoanruf sprechen und an Tischgesprächen teilnehmen zu können.
Seien Sie wie Mariann
Mariann (oben abgebildet), stolze Großmutter von 20 Enkeln, erinnert sich daran, wie schwierig es für sie mit Freunden und Familie wurde, als ihr Hörvermögen nachließ. „Es machte mir wirklich Angst. Ich saß mit allen am Tisch und konnte mich nicht unterhalten“, berichtet sie. Mariann probierte drei verschiedene Hörgeräte aus – ohne Erfolg. Zum Glück wurde sie an einen Hörspezialisten überwiesen und so erhielt sie letztendlich ein Cochlea-Implantat. Heute hat Mariann nicht nur wieder Freude an Ihren Enkeln und Ihrem Garten, sondern studiert auch an einer Universität, um einen zweiten Abschluss zu machen.
„Weil ich hören, sehen und aktiv werden kann, interessiere ich mich mehr für das Leben um mich herum“, erklärt sie. „Mein Geist ist schärfer. Ich verstehe mehr, kann es besser verarbeiten und bin auf Zack.“
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